Sehschule
Der Begriff „Sehschule“ ist ein veraltetes Synonym aus den 1930er Jahren, in denen versucht wurde, das Schielen wegzutrainieren. „Sehschulen“ standen für medizinische Einrichtungen, in denen man Sehstörungen verschiedenster Art und Ursache behandelte.
Heutzutage nennt man „Sehschulen“, hochspezialisierte augenheilkundliche, medizinische Spezialabteilungen von Kliniken oder Facharztordinationen, in denen Augenarzt und OrthoptistIn eng kooperieren. Das Spezialgebiet der OrthoptistIn ist einerseits die Strabologie (Lehre von den Schielerkrankungen) und andererseits Neuroophtalmologie (Lehre von den neurologisch bedingten Augenerkrankungen). OrthoptistInnen sind präventiv, diagnostisch und therapeutisch tätig.
Gezielte Therapien wie etwa das Sehtraining, die Prismentherapie, das Gesichtsfeldtraining oder auch die Schielbehandlung trainieren die Augen sowie die Sehfunktion und lindern mögliche Begleiterscheinungen der funktionellen Sehschwäche wie etwa Kopfschmerzen.
Meine Tätigkeitsschwerpunkte:
ORTHOPTISCHE UNTERSUCHUNG - SCHIELBEHANDLUNG - PRISMENTHERAPIE - SEHTRAINING - GESICHTSFELDTRAINING - MAKULASCHULUNG
- Untersuchung der einzelnen orthoptischen Sehfunktionsparameter
- exakte Brillenanpassung
- Diagnostik und Therapie aller Formen einer Schwachsichtigkeit/Sehschwäche (Amblyopie) - SCHIELBEHANDLUNG bei Kindern
- Intensive Amblyopieschulung
- Visuelle Betreuung von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)/ und Aufmerksamkeitsdefizit mit Hyperaktivität (ADHS)
- Abklärung über die Notwendigkeit von Prismengläsern bei Kindern und/oder Erwachsenen bei latentem Schielen „Winkelfehlsichtigkeit“.
- Untersuchung und Beratung bei Augenzittern (Nystagmus) und Kopffehlhaltungen
AUGENZITTERN (Nystagmus) und KOPFFEHLHALTUNGEN:
Ein Nystagmus ist charakterisiert duch unkontrollierte, wiederholbare rhythmische Hin- und Herbewegungen eines/beider Augen bei unterschiedlicher Frequenz und Amplitude.
Das Augenzittern kann angeboren oder erworben sein, pendelnd und/oder ruckartig sein, horizontal, vertikal, rotatorisch oder kombiniert auftreten.
Man unterscheidet zwischen einem physiologischem und pathologischem Nystagmus.
Therapie:
Die Therapie des Nystagmus richtet sich nach Art, Ursache und Ausmaß des Nystagmus und seiner Kompensationsmechanismen, wenn diese vorhanden sind.
- objektive und subjektive Refraktionsbestimmung und Optimierung der optischen Korrektur für Nähe und Ferne
- ev. vergrößernde Sehhilfen
- Prismenanpassung
- visuelle Frühförderung
- Augenmuskeloperationen zur Verbesserung des Nystagmus und der Kopffehlhaltung
Wird z.B. das Augenzittern in einer bestimmten Blickrichtung ruhiger, so nimmt der Patient eine Kopfzwangshaltung ein, um in dieser Blickrichtung besser sehen zu können.
Je ruhiger der Nystagmus ist, desto besser ist die Sehschärfe. Ist diese Kopfzwangshaltung stark ausgeprägt, so sollte man eine Augenmuskeloperation durchführen oder bei einer geringen Ausprägung allenfalls Prismengläser anpassen.
- Orthoptische Ursache von Kopfschmerzen bei Kindern und Erwachsenen
- Diagnostik und Therapie von Doppelbildern
SCHIELEN und DOPPELBILDER:
Doppelbilder entstehen dann, wenn die beiden Seheindrücke des rechten und linken Auges nicht zu einem Gesamtbild verschmolzen werden können.
Warum sehe ich plötzlich doppelt?
Doppelbilder können durch verschiedene Ursachen auftreten. Bei den meisten Ursachen kommt es dadurch auch zum ständigem Schielen. Wichtig ist, rasch abzuklären woher die Doppelbilder kommen und ob der Patient mit einem Auge oder mit beiden Augen zusammen doppelt sieht.
Mögliche Ursachen von Doppelbildern:
- Augenmuskellähmung: wenn z.B. ein Augenmuskel plötzlich aufgrund einer Hirnnervenschädigung nicht mehr bewegt werden kann - sofortige Abklärung!
- Augenmuskelerkrankungen durch z.B. Mysthenia gravis oder Endokrine Orbitopathie
- Augenbewegungsstörungen mechanisch bedingt: z.B. durch eine äußere Verletzung der Augenhöhle
- Angeborene Fehlinnervationen
- verstecktes Schielen
Doppelbilder können horizontal, vertikal oder schräg verkippt wahrgenommen werden.
Doppelbilder können als sehr störend und belastend für den Patienten wahrgenommen werden. Oft treten in Zusammenhang von Doppelbildern auch Schwindel und Unsicherheit beim Gehen auf.
Wie kann ich Doppelbilder behandeln?
Die Therapie von Doppelbildern richtet sich nach der Ursache und den Beschwerden des Patienten.
Grundsätzlich behandelt man Doppelbilder mit Prismen.
Das Prisma lenkt die Lichtstrahlen vom Auge so ab, dass das Doppelbild nicht mehr wahrgenommen wird.
Werden die Doppelbilder durch ein verstecktes Schielen hervorgerufen, kann man dies entweder durch Prismen, einem speziellen Sehtraining (Fuisonsschulung) oder bei größeren Schielwinkeln, durch eine Schieloperation, behandeln.
Einseitige Doppelbilder:
Sieht man nur mit einem Auge doppelt deutet dies auf verschiedene Augenerkrankungen hin wie:
- Hornhauterkrankungen
- grauer Star
- falsche Brillenwerte bzw. Veränderung der Brillenwerte
Bei Doppelbildern ist immer die ärztliche Therapie der Grunderkrankung erforderlich!
- Prismentherapie bei Doppelbildern: exakte Anpassung von Prismenfolien oder Prismenbrillen
- Sehtraining: Fusionsschulung/orthoptische Binokularschulung bei verschiedensten Störungen der beidäugigen Zusammenarbeit der Augen wie Schielen, das Sehen von Dppelbildern etc.
- Visuelle Rehabilitation (Gesichtsfeldtraining, Neglect)
- Makulaschulung bei seniler Makuladegeneration