Sehtraining

Latentes/verborgenes SCHIELEN bei KINDERN - ERWACHSENEN - SENIOREN

Latentes/verborgenes SCHIELEN - orthoptische Binokulartherapie:

Mit dem Begriff latentes Schielen meint man eine Augenmuskelgleichgewichtsstörung, die durch Fusion der Augen oft kompensiert und ausgeglichen werden kann. Beim Bemühen, diese Koordinationsstörung auszugleichen, kann es gerade bei Müdigkeit, Überanstrengung, Krankheit oder Stress zu Kopf- und/oder Augenschmerzen, dem Sehen von Doppelbildern und Konzentrationsschwierigkeiten kommen. 

Prophylaktisch kann man beim latenten Schielen eine orthoptische Binokulartherapie machen, um vorweg mögliche auftretende Beschwerden zu kompensieren.

Ziel der orthoptischen Binokulartherapie ist es, durch gezieltes und individuell zusammengestelltes Sehtraining die Qualität des beidäugigen Sehens (Binokularsehen) zu trainieren und zu festigen.

Unter Binokularsehen (binokular = mit beiden Augen gemeinsam) versteht man alle sensorischen und motorischen Aspekte des gemeinsamen Sehens des rechten und des linken Auges.


Was ist ein latentes schielen?

Beim verborgenen (latenten oder versteckten) Schielen (= Heterophorie/Winkelfehlsichtigkeit) besteht eine Schielneigung, aber kein ständiges Schielen.

Unter normalen beidäugigen Sehbedingungen kann der Mensch dieses latente Schielen meist selbst ausgleichen.

Manchmal kann dieses Ausgleichen v.a. bei Übermüdung, in Stresssituationen oder Krankheit aber auch zu Beschwerden führen. Dann sollte eine orthoptische Untersuchung und/oder orthoptische Binokulartherapie (Sehtraining) durchgeführt werden.

Mögliche Symptome beim latenten Schielen:

  • Kopfschmerzen (Cephalea)
  • Augenschmerzen, Augenbrennen
  • Zukneifen eines Auges, Blinzeln, Zwinkern
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Sehstörungen: Verschwommensehen, Doppelbilder, Probleme beim Lesen (Anstrengung, Zeilen verlieren)
  • rasches Ermüden
  • zeitweise kosmetisch auffallendes Schielen
  • Kopffehlhaltung, -schiefhaltung

Wie wird latentes Schielen behandelt?

Grundsätzlich gilt beim latenten Schielen: Ist der Patient beschwerdefrei, so muss diese Form des Schielens nicht behandelt werden.

Treten jedoch oben genannte Beschwerden auf, ist das Ziel, ein beschwerdefreies, beidäugiges Sehen im Alltag (Schule, Arbeitsplatz, Freizeit), durch ein fachliches Sehtraining, herzustellen.

Entscheidend ist es, dabei für eine Beseitigung der Stresssymptomatik und subjektives Wohlbefinden zu sorgen.

Therapie - latentes Schielen:

  • Verordnung einer Brille, um den Sehfehler exakt ausgleichen zu können
  • orthoptische Therapie-Binokularschulung (Sehtraining):
    • Augenmuskeltraining
    • Akkommodationsübungen
    • Konvergenzschulung (Training koordinierter Einwärtsbewegungen beider Augen)
    • Aufbau der Fusion (= Verschmelzung beider Bilder zu einem einzigen Seheindruck, Vermeidung von Doppelbildern)
    • Antisuppressionsübungen (Suppression = Wegschalten eines Auges)
    • vertiefende Binokularübungen
    • visuelle Entspannungsübungen
    • Verordnung von Prismenfolien bzw. ggf. Prismenbrillen zum Ausgleich des Schielwinkels und Ausgleich von Doppelbildern
    • ggf. Schieloperation (bei großen Schielwinkelabweichungen)
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Flipper - vertiefendes Sehtraining bei Bildschirmtätigkeit

Sehtraining bei Bildschirmtätigkeit:

Das Sehen am Bildschirm stellt eine hohe Anforderung an unsere Augen dar. Noch mehr, wenn sich dahinter ein latentes Schielen verbirgt.
Durch langes Arbeiten am Bildschirm, den ständigen Blickwechsel zwischen Bildschirm, Tastatur und Arbeitsvorlagen, kann dies zu einer starken Belastung unserer Augen führen.

 

 

In der Folge klagen immer mehr Menschen über:

- Kopfschmerzen
- trockene Augen durch verminderten Lidschlag
- müde Augen/generell rasche Ermüdung
- Doppelbilder
- Augenschmerzen, rote Augen
- verschwommenes, verzehrtes Sehen
- Muskelverspannungen

 

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Konvergenzkarte bei Konvergenzschwäche

Bildschirmarbeit ohne Augenbescherden - Therapie:

Immer mehr Menschen arbeiten am Bildschirm und sitzen täglich oft stundenlang vor dem Monitor. Beim konzentrierten Arbeiten vor dem Bildschirm bewegt sich das Auge meist nur minimal. Der Körper "vergisst" dabei auf den natürlichen Lidschlag, der normalerweise die Hornhaut mit Tränenflüssigkeit benetzt (normal: 10 - 15 Lidschläge pro Minute). Es kommt zu nur mehr 1 oder 2 Lidschlägen pro Minute. Dies führt zu einem Brennen, Jucken oder Beißen des Auges. Außerdem kann es zu Beschwerden wie rasches Ermüden, verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Augen- und/oder Kopfschmerzen, "tanzende" Buchstaben, Schwindel, Übelkeit oder auch zu einer Sehverschlechterung kommen.

Diesen Beschwerden kann man vorbeugen:

- genaue orthoptische Untersuchung bzw. Analyse der einzelnen Sehfunktionsparameter

- wenn nötig richtige Bildschirmarbeitsbrille (wird vom Arbeitgeber bezahlt)

- umfangreiches Sehtraining (orthoptische Binokularschulung) insbesondere Training des Fokuswechsels und Scharfstellmechanismus

- visuelle Entspannungsschulung

Zeigt sich ein Defizit im binokularen Sehakt, z.B. ein verborgenes Schielen ("Winkelfehlsichtigkeit") mit den entsprechenden Beschwerden, so ist es sinnvoll, einen individuellen Therapieplan für Sie zu erstellen.

Sehr gut bewährt haben sich 10 Einheiten à 30 Minuten einer Fusions-/bzw. Binokularschulung.
(1 Einheit wöchentlich à 30 Minuten)

 

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Brock Schnur - Sehtraining bei Schulkindern

Sehtraining bei Schulkinder:

Bei Schulkindern steigt die Anforderung an das Sehen. Über den Schulalltag hinaus wird die visuelle Konzentration verlangt. Defizite wie z.B. ein latentes Schielen oder andere Störungen im Sehen, die vorher unbemerkt blieben bzw. nicht auffielen, werden nun entdeckt und können sich dann in Lernproblemen äußern.

 




Mögliche Symptome:

  • Abschreib- und Leseprobleme
  • Rechenschwierigkeiten
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Zunahme der Fehler, Müdigkeit, Aufmerksamkeitsverlust
  • Kopfschmerzen, rote Augen
  • Verschwommen-, Doppeltsehen

Die Abklärung einer möglichen vorhandenen Legasthenie ist obligatorisch. Echte Legasthenie ist keine Folge von Augenproblemen oder -erkrankungen. Allerdings können Sehschwäche und Probleme mit den Augen sich in legasthenen Mustern äußern und legasthene Probleme verstärken.

Nicht jedes Schulkind braucht ein Sehtraining!

Als erstes muss abgeklärt werden, ob Defizite im visuellen Bereich vorliegen:

  1. Braucht das Kind eine Brille?
  2. Ist die Zusammenarbeit der Augen gestört?
  3. Funktioniert der Scharfstellungsmechanismus (Akkommodation)?
  4. Liegt eine organische Ursache vor?
  5. Besteht eine Konvergenzschwäche?

Bevor man feststellt, ob eine Indikation für ein Sehtraining besteht, sollte eine umfangreiche augenfachärztliche und orthoptische Abklärung erfolgen.

Liegen visuelle Defizite vor, kann man mit der entsprechenden Therapie beginnen. Nähere Informationen erhalten Sie in meiner Sehschule in Wien.

 

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Antisuppressionsfolien - Sehtraining im Sportbereich

Sehtraining im Sportbereich:

Wer im Sport schneller wahrnimmt und schneller reagiert, der gewinnt.

Je mehr optische Informationen aufgenommen und verarbeitet werden, umso koordinierter verhält sich der Profisportler.

Das richtige Abschätzen von Entfernungen, die Orientierung im Umfeld und die Fixierung von beweglichen Objekten sind ausschlaggebende Anforderungen an das sportliche Sehen.

Dieses professionelle Sehtraining im Sportbereich zielt darauf hinaus, vorhandene Sehleistungen zu steigern und zu optimieren.

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vertiefendes Sehtraining - Akkommodationsflexibilität

Diese beinhalten:

  • Augenmuskeltraining
  • Akkommodationsübungen (Scharfstellungsmechanismus)
  • Konvergenzschulung (Training koordinierter Einwärtsbewegungen beider Augen)
  • Aufbau der Fusion ( = Verschmelzung beider Bilder zu einem einzigen Seheindruck)
  • Antisuppressionsübungen (Suppression = Wegschalten eines Auges)
  • vertiefende Binokularübungen mit Focuswechsel
  • Okulomotorik: Blickzielbewegungen, Folgebewegungen

 

Schielen - Schielbehandlung - Amblyopieschulung bei Kindern

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Innenschielen rechts - Strabismus convergens o.d.

Schielen - SCHIELBEHANDLUNG - Amblyopie bei Kindern:

Schielen bedeutet, dass beide Augen nicht in die gleiche Richtung schauen. Es weicht entweder ein Auge nach innen, außen, oben oder unten ab.
Schielen kann immer oder nur zeitweise auftreten. Das Schielen kann angeboren sein oder z.B. durch eine Erkrankung erworben werden.

Fehlt die optische Information in den ersten Lebensjahren (sensitive Phase), hervorgerufen meist durch ein manifestes Schielen, so kommt es durch Nichtgebrauch dieses Auges zu einer ausgeprägten Amblyopie.
Durch dieses ständige Schielen kann sich die Sehkraft des schielenden Auges nicht adäquat entwickeln.

Das Wort Amblyopie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schwachsichtigkeit. Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Amblyopie führen. Die Schiel-Amblyopie (ca. 50% aller Amblyopiefälle) charakterisiert die Herabsetzung der zentralen Sehschärfe, bedingt durch Schielen ohne erkennbaren, ausreichenden organpathologischen Befund.

Zeigt sich bei der orthoptischen Untersuchung ein einseitiger, manifester Schielwinkel, muss umgehendst mit einer orthoptischen Therapie begonnen werden. Wird Schielen nicht behandelt, bleibt das schielende Auge sehschwach (=amblyop). Dazu kann ein unbehandeltes Schielen im späteren Leben zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen.

SCHIELEN ist eine Augenkrankheit, kein Schönheitsfehler!

Auch bei kleinem, kosmetisch unauffälligem Schielen (= Mikrostrabismus) wird das schielende Auge vom beidäugigen Sehakt ausgeschlossen. Das vom Gehirn unterdrückte Auge ist zwar organisch gesund, wird aber zum Sehen nicht benutzt, wodurch sich dann eine Schwachsichtigkeit entwickelt.

Die Behandlung der Amblyopie sollte so früh wie möglich begonnen werden, da die Sehentwicklung in den ersten Lebensjahren rasch fortschreitet und mit dem 7. bis 8. Lebensjahr abgeschlossen ist!

                         Danach heißt es: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“

Eine gezielte Schielbehandlung soll die Sehfähigkeit beider Augen möglichst optimal trainieren und fördern.

 

Warum schielt man?

  1. erbliche Komponente
  2. höhere nicht voll auskorrigierte Weitsichtigkeit
  3. Geburtstraumen / Frühgeburt
  4. angeborene organische Ursachen (wie z.B. Linsentrübungen)
  5. durch Verletzungen, Unfällen

 

Wie wird Schielen behandelt?


Die Schieltherapie setzt sich meist aus zwei wichtigen Faktoren zusammen:

  • Bei den meisten Schielpatienten kommt es zu einer Brillenverordnung. Für eine exakte Brillenbestimmung ist eine Skiaskopie (Bestimmung der objektiven Refraktion) mit speziellen pupillenerweiternden Tropfen notwendig.

  • Häufig müssen die objektiv ermittelten Refraktionswerte (Brechkraft des Auges) der subjektiv besten Sehleistung (= subjektive Nachprobe) angepasst werden.

  • Okklusionstherapie: Das nicht schielende Auge wird mit einem Okklusionspflaster zugeklebt. Damit werden zwei Dinge erreicht:
  1. Durch die Okklusion des besseren Auges, wird das sehschwächereschielende Auge zum Sehen gezwungen.
  2. Das Gehirn kann sich nicht an die falsche Augenstellung gewöhnen.

Die Okklusionstherapie richtet sich nach dem Schweregrad der Amblyopie und muss individuell angepasst werden. Regelmäßige Sehschärfenkontrollen sind erforderlich, um die weitere Okklusionsdauer zu bestimmen und eine erfolgreiche Schieltherapie/Schielbehandlung zu erzielen.

Bei größeren Schielwinkelabweichungen sollte zusätzlich eine Schieloperation durchgeführt werden.

Die Behandlung bei Patienten mit ständigem Schielen und einer Schwachsichtigkeit kann einige Jahre dauern, d.h. erfordert es viel Geduld seitens der Patienten und der Eltern.

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Schielbehandlung - Okklusion links bei Schielen rechts

 

Schielbehandlung - Amblyopieschulung:

Unterstützend zur Okklusionstherapie sollte v.a. bei sehr hartnäckigen oder spät entdeckten Amblyopien mit hochgradiger Sehschwäche, zusätzlich eine intensive Amblyopieschulung durchgeführt werden. Der Sinn einer Amblyopieschulung ist, dass sich die Sehstärke schneller verbessert, eventuelle Trennschwierigkeiten beim Lesen beseitigt werden und sich das Kind besser an die Okklusionstherapie anpasst.

Vor der Schulung wird das nicht schielende Auge mit einem Okklusionspflaster abgeklebt und das sehschwache Auge 30 Minuten lang durch intensive visuelle Aufgaben stimuliert.

In meiner Sehschule in Wien biete ich professionelle Schielbehandlungen an.

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Sehschwäche rechts - monokulare Sehübung

 

Gesichtsfeldtraining - visuelle Rehabilitation

Gesichtsfeldtraining - Visuelle Rehabilitation:

Nach Hirnschädigungen wie z.B. durch einen Insult (Schlaganfall), Tumore oder etwa einen Unfall, kann es zu einem Gesichtsfeldausfall kommen. Folgende Beeinträchtigungen können auftreten:

  • Probleme beim Finden und Suchen eines Objektes
  • Danebengreifen (wie z.B.: beim Hände schütteln, Trinkflasche greifen)
  • Leseprobleme (hemianope Lesestörung - auslassen von Buchstaben, Probleme beim Zeilen finden, Wortgruppen werden ausgelassen)
  • vermehrte Verletzungsgefahr durch entsprechenden Ausfall (z.B. vermehrtes Anstoßen an Objekten oder Sturzgefahr im Bereich des Gesichtsfeldausfalles)
  • Probleme bei Distanzeinschätzungen
  • Neglect (Vernachlässigung einer Raum- bzw. Körperhälfte)
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Kompensationsaufgaben beim Gesichtfeldtraining


Therapie - Gesichtsfeldtraining:

Der orthoptische Rehabilitationsprozess (Gesichtsfeldtraining) versucht Seh- und Wahrnehmungsdefizite zu minimieren, Strategien zu deren Kompensation zu entwickeln und so erlernte Prozesse im Alltag zu trainieren.

Gemeinsam mit der Orthoptistin wird ein therapeutisches Gesichtsfeldtrainingskonzept zusammengestellt. Es werden Suchstrategien im Bereich des Gesichtsfeldausfalles trainiert.

Klassische Übungen:

  • Muskeltraining
  • Sakkadentraining
  • Explorationstraining
  • Lesetraining
  • Reha-Sehtraining nach Christine Paul
  • spielerische Kompensationsaufgaben

Das visuelle Rehabilitationstraining richtet sich individuell nach dem Patienten und dessen Beeinträchtigung im Alltag. Grundsätzlich beinhaltet das Gesichtsfeldtraining 10 Einheiten à 45 Minuten. (1 Einheit wöchentlich à 45 Minuten)

 

Makulaschulung

Makulaschulung:

Die  Makulaschulung wird bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) eingesetzt. Ziel dieser Schulung ist es, die einzelnen vorhandenen Restzellen visuell zu stimulieren. Diese Schulung wird unterstützend zur augenfachärztlichen Therapie angeboten.

Voraussetzung für einen Schulungsbeginn ist ein stabiler Organbefund mit einer Sehschärfenrestleistung von mindestens 10%(Visus 0,1).

Was ist eine AMD?

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Netzhautmitte (Makula = Punkt des schärfsten Sehens). Es kommt zu einer Zerstörung der Sinneszellen in diesem Bereich.

Was sind die ersten Symptome?

Durch jede Beschädigung von Sinneszellen im Bereich der Makula wird das Lesen kleiner Schriftgrößen und genaue Naharbeit erschwert und später eventuell unmöglich.


Es treten vor allem Schwierigkeiten beim Lesen auf, einzelne Buchstaben "fallen aus", gerade Linien erscheinen geknickt oder verzerrt. Diese Beschwerden können langsam oder rasch fortschreiten (bis zum Fehlen ganzer Wörter oder dem Auftreten größerer blinder Flecken).

Die Makulaschulung beinhaltet verschiedene Aufgabendarstellungen, um die Restsinneszellen der Netzhaut zu stimulieren. Sie wird unter professioneller Anleitung durch die Orthoptistin 45 Minuten durchgeführt.